Regen oder Sonnenschein, manchmal muss man flexibel sein...
Den Geruch von feuchtem Laub in der Nase, das zwitschern der Blaumeisen im Ohr, den Geschmack der saftigen Walderdbeeren noch auf der Zunge und die grauen Regenwolken vor Augen – eine etwas andere Tour auf die Haaralm.
Los ging es eigentlich schon am Freitagabend damit, dass unser Tourguide der „Chiemgauer Bergtouren“, Christina von Sayaq Adventures, die ursprünglich geplante Thoraukopfumrundung aufgrund der Gewitterwarnung absagen musste und uns stattdessen den Ausflug auf die Haaralm vorschlug. Manchmal muss man eben ein bisschen flexibel sein und Sicherheit hat natürlich immer oberste Priorität.
So ging es also für unsere kleine nicht regenscheue Gruppe in Richtung Haaralm und auch wenn wir alle ein bisschen nass geworden sind und nicht die Aussicht genießen konnten, die man sonst von der Haaralm aus kennt, so hat auch eine Wanderung im Regen das gewisse Etwas: alles riecht ein bisschen anders, das Gras wirkt noch grüner und man sieht viel mehr von dem, was sich am Wegesrand befindet, da es kein Bergpanorama gibt, dass einen ablenken könnte 😉
Trotz unserer nassen Klamotten sind wir tapfer bis in das Almgebiet gewandert und haben uns dort ein bisschen umgesehen – der Blick auf die schnell ziehenden Wolken und den aus dem Tal aufsteigenden Nebel war schlichtweg faszinierend und die süßen Islandpferde haben uns die Nässe fast vergessen lassen.
Natürlich wünscht man sich gerade für eine größere geführte Tour besseres Wetter, aber manchmal muss man es eben nehmen wie es kommt und das Beste daraus machen – gerade in den Bergen darf man das Wetter nun mal nicht unterschätzen! Um ehrlich zu sein habe ich auf einer Wanderung selten so viel gelernt, wie an diesem Vormittag – die Tour war leicht zu gehen und somit blieb genug Zeit, sich mit Dingen wie dem schmalblättrigen Weidenröschen zu beschäftigen oder ein paar knallrote Walderdbeeren zu finden und zu naschen! Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Zecke das gefährlichste Tier in Bayern ist? Ich bisher nicht und auch wenn ich mir noch nicht mal die Hälfte der Pflanzen, die wir bestimmt haben, gemerkt habe, bin ich definitiv ein bisschen gebildeter in den Ort zurückgekehrt!
Noch bis in den Herbst hinein gibt es die Möglichkeit, die Berge im Rahmen einer unserer „Chiemgauer Bergtouren“ zu entdecken und den ein oder anderen neuen Weg kennenzulernen – egal bei welchem Wetter, es lohnt sich definitiv!