Sind Yetis Herdentiere?
Schnee, endlich genug Schnee, um einen meiner Punkte auf der „Winterwunschliste“ abzuhaken: eine Schneeschuhtour testen! Sehr praktisch, dass Sayaq Adventures seit diesem Winter auch bei uns in Ruhpolding geführte Schneeschuhtouren anbietet und ich die Gelegenheit bekomme, mir auch ein Paar der großen Teller an die Füße zu schnallen. Los geht’s für unsere kleine Mädelsgruppe (das war reiner Zufall!!!) in der Urschlau, von wo aus wir über die Röthelmoosalmen bis hinunter an den Weitsee wandern wollen. Eine Tour, die den meisten vom Wandern oder Radeln im Sommer sicherlich ein Begriff ist…
Nach einem kurzen Ausrüstungscheck - Mütze, Handschuhe, Thermoskanne etc. dürfen auf keinen Fall fehlen – und einer ersten Einführung ins Schneeschuhgehen durch unsere beiden Guides Tina und Kathrin stapfen wir munter im Gänsemarsch los. Besonders meine Kollegin Anna und ich, die zum ersten Mal Schneeschuhe an den Füßen haben, sind uns sicher: in spätestens 10 Metern liegen wir das erste Mal im Schnee, weil wir über unsere eigenen, überdimensionalen Füße stolpern. Doch unsere Sorgen sind unbegründet, denn bereits nach kürzester Zeit gewöhnt man sich an das Gefühl und kann die tief verschneite Landschaft genießen. Immer wieder unterbrechen wir unseren Aufstieg und versuchen uns im (Tier-)Spuren lesen – Abdrücke von Füchsen, Hasen, Rehen und sogar Mäusen meinen wir in dem ansonsten unberührten Schnee zu erkennen. Als sich der Wald an der alten Triftklause schließlich öffnet, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus – weiß soweit das Auge reicht, nur durchzogen von ein paar Bächen und Gräben, an denen wir uns ab sofort querfeldein in Richtung Dandl Alm entlang schlängeln. Richtig viel Spaß macht es dabei, kleinere Hügel nicht hinunter zu gehen, sondern zu rennen, denn dann spritzt der Schnee in alle Richtungen und manch ein Spurenleser, der vielleicht nach uns kommt, meint bestimmt, dort war eine ganze Herde Yetis unterwegs!
Bevor es über das Hochmoor ins Wappbachtal weitergeht, stärken wir uns mit unserer mitgebrachten Brotzeit an der, im Winter natürlich verlassenen, Alm und lassen das ungewohnt ruhig daliegende Röthelmoos auf uns wirken (im Sommer ist man hier schließlich an das Bimmeln der Kühe gewöhnt). Mittlerweile traut sich sogar auch die Sonne immer mehr durch die Wolken und so können wir auf dem schmalen Weg entlang des Baches das Glitzern des Schnees und die Wasserspiegelungen in vollen Zügen genießen, bis uns der Wappbach schließlich am Weitsee wieder „ausspuckt“. Beim Einsteigen in den Bus für den Rückweg nach Ruhpolding muss ich dann aber doch schmunzeln, denn irgendwie bewegen wir uns alle ein bisschen „broadghaxad“...
Mein Fazit: das war definitiv nicht meine letzte Schneeschuhtour, denn die großen Teller an den Füßen machen riesigen Spaß und die Mädels von Sayaq Adventures verstehen es, allen Tourteilnehmern diesen Spaß zu vermitteln (das man auch noch etwas über das Leben im Wald und vieles mehr lernt, ist ein schöner Nebeneffekt).
Solange der Schnee uns erhalten bleibt und die Lawinenlage (ja, auch die muss man beim Schneeschuhgehen unbedingt beachten!) es zulässt, bietet Sayaq Adventures wöchentlich Touren an – einfach mal einen Blick in unseren Veranstaltungskalender werfen oder direkt bei Tina, Kathrin & Co. nachfragen!